# Gardenier

Die Gruppe Gardenier, bestehend aus 4 Jungs und einem Mädel, stürmen mit unverwechselbarem Klang in die Charts. Mit Ihren Titeln „Kämpfer“ und „Im selben Boot“, legen sie einen unglaublich guten musikalischen Start hin und räumten beim letztjährigen Deutschen Rock- und Pop Preis 6fach ab.

11fragen1nterview besuchte die Band in Ihren Proberäumen und genoss nach dem Gespräch eine grandiose Live Performance, aber überlassen wir den Hauptdarstellern die Bühne. 

Ab wann wird Euer Kampf zum Krampf?

Daniel: Ich glaube, der Kampf wird dann zum Krampf, wenn man kämpft und kämpft und die ganze Zeit gegen Windmühlen ankämpft und einfach überhaupt kein Fortschritt zu verzeichnen ist. Und es wird dann zum Krampf, wenn die Energien langsam versiegen.

Yvonne: Ja, wenn langsam die Nerven so zerfressen werden.

Daniel: <Lachen> Wenn der Wadenkrampf dann da ist… <Lachen>

11fragen1nterview: Hattet ihr schon einmal Momente, in denen ihr dann dachtet, jetzt geht gar nichts mehr?

Daniel: Ja klar.

Yvonne: Ich glaube, die hat man immer. Jede Band hat das, denke ich. Passiert.

Philipp: Wir hatten sie jetzt nicht mit dieser, aber mit der zuvor… oder?

Daniel: Ja mit der Band zuvor war ich ja zwölf Jahre lang unterwegs. Genau das meine ich. Aber vielleicht auch ein anderes Beispiel: Unheilig. Der ist so lange unterwegs gewesen und hat nie die großen Erfolge erfahren. Er dachte sicherlich auch: ‚bald wird es zum Krampf‘. Und dann hat es aber Boom gemacht.

11fragen1nterview: Ja, er hat halt durchgehalten.

Daniel: Ja. Entweder man hält durch, oder eben nicht.

Angenommen für eure nächste CD müsste einer von euch sein Instrument verkaufen, um sie zu finanzieren. Wer und wieso würde er es verkaufen?

Yvonne: Ach Gott. Hm, ein Instrument? Ich glaube, wir würden den Tobi verkaufen. <Lachen>

11fragen1nterview/Philipp: Das Schlagzeug kann man besser programmieren?

Yvonne: Ja, genau. Das ist gut. <Lachen>

Daniel: Nein. Wir würden ein Schlagzeug verkaufen. Den Tobi lassen wir natürlich in der Band.

Porno: Der kann dann den Play-Knopf drücken.

Daniel: Wir werden dann den Tobi, weil er unglaubliche Tanzeinlagen machen kann, die er hinterm Schlagzeug natürlich nicht so gut kann als Tänzer einbauen. Aber wenn das Schlagzeug nicht mehr da ist, können wir es programmieren, und der Tobi kann dann Publikumsanimation machen.

Yvonne: richtig als Background-Tänzer.

Daniel: Ja, er kann dann wilde Tänze auf der Bühne aufführen.

11fragen1nterview: Das erinnert mich an gestern, auf ZDF-Kult war Boney M.. Das erinnert mich dann an den Startänzer.

Daniel: Der einzige Typ von Boney M.

11fragen1nterview: Genau der einzige Typ, der nie gesungen hat, aber grandios performte in den 80ern.

Daniel: „..crazy like a fool“ Ja, das konnte er. < Lachen>

Tobi: Oder wie der Ausdruckstänzer von Helge Schneider.

Yvonne: Das könnte ich mir gut vorstellen. <Lachen>

Stefan Raab steht zu Dieter Bohlen wie Rot-Weiss Essen zu?

Daniel: Wat, Stefan Raab steht zu Dieter Bohlen wie ..

Tobi: Schalke 04.

Yvonne: Ja, würd‘ ich auch sagen.

Philipp: Ja.

Daniel: Ja.

11fragen1nterview: Ja? Ich hätte sofort gedacht Düsseldorf.

Yvonne: Nee.

Porno: Nein, es ist tatsächlich Schalke.

Philipp: Nein.

Daniel: Nein, die sind sich spinnefeind. Also die Hardcore-Fans.

11fragen1nterview: Also ich war vor sechs Jahren beim Spiel Essen gegen Düsseldorf. Und ähm.. Liebe ist anders. Wir waren da 4 Stunden im Zug unterwegs, der dann von links nach rechts bewegt wurde. Und im Stadion wurden dann erstmal Sperrfeuer gezündet.

Philipp: Essen hat ja nicht nur einen Feind.

11fragen1nterview: Ach das sind viele Feinde? <Lachen>

Daniel: Viel Feind‘, viel Ehr‘.

Philipp/Porno: Ja, aber Schalke ist da schon weit vorne mit dabei.

Daniel: Definitv. Also, die sprechen ja nicht mal den Namen nicht aus.

11fragen1nterview: So wie Voldemort.

Porno, Daniel, Philipp: genau.

11fragen1nterview: Stammt ihr denn alle aus dem Raum Essen?

Yvonne: Ja, quasi.

Daniel: Eigentlich genau zur Hälfte. Die Yvonne ist zur Hälfte Essenerin und zur Hälfte Neusserin. Philipp und ich sind Essener. Und die anderen beiden sind …

Tobi: ich bin halber Bochumer. Das wisst ihr alle gar nicht, ne?! <Lachen>

Tobi: Mein Vater kommt aus Bochum.

Yvonne: Oh, Tobi..

Daniel: der Sohn von Grönemeyer?

Porno: Ich komme aus Ratingen bei Düsseldorf.

Wenn Ihr wählen könntet zwischen (verarmtem) Ruhm und unbekanntem Reichtum – was wählt ihr?

Daniel: ich glaub unbekannter Reichtum. Also ähm, ich möchte nicht auf der ganzen Welt mit der Band bekannt sein und die ganze Zeit etwas machen, worauf man eigentlich gar keine Lust hat. Dann lieber mit den finanziellen Möglichkeiten, die man dann hat, die Musik machen, auf die wir Bock haben und so weiter machen, wie wir es wollen. Und die Leute, die wir jetzt als Fans haben und die wirklich Bock drauf haben.

11Fragen1nterview: Wie siehst du das so?

Tobi: So wie er es erklärt, klingt es gut. <Lachen>

Yvonne: Ja so als unbekannter Reicher kann man ja auch Musik machen. So ist das ja nicht.

11Fragen1nterview: Aber ohne Fans?

Daniel: Nee, wenige Fans.

11Fragen1nterview: Nein, keine Fans. Nein. Nein. Beides im Extremen gesehen, meinte ich. Also entweder genug Zaster und keiner kennt dich, oder alle liegen euch zu Füßen, aber ihr könnt euch grad‘ ein Toastbrot holen.

Yvonne: Dann sieht das natürlich schon wieder anders aus.

Porno: Aber Toastbrot wäre drin?

11Fragen1nterview: Ja, Toastbrot ist drin. Aber ohne Butter. <Lachen>

Philipp: Also so wie jetzt, nur mit Fans. <Lachen>

Yvonne: Mit mehr Fans.

Was müsste passieren, damit ihr bei Regen Sonnenbrillen tragt?

Daniel: Hm, wenn ich im Skiurlaub war und schneeblind bin. Oder wenn ich bei den Dreharbeiten zum Beispiel vom ‚Kämpfer‘ in diesen Schweißbrenner geschaut hätte und nun mit üblen Netzhautverbrennungen zu tun hätte.

Yvonne: Vielleicht würde ich das machen, wenn ich mal eine finden würde, die in meinem Gesicht gut aussieht. <Lachen> Das ist immer ein bisschen schwierig.

Porno: Also mir könnte das schon passieren. Ich bin ja ein großer Sonnenbrillen-Fan. Daher auch mein Spitzname ‚El Porino‘ oder auch Sir Pornious. Das kommt von dieser Pornobrille, die ich immer getragen habe.

Tobi: Mir könnte das glaub ich auch passieren. Ich habe ja sonst auch immer eine auf.

11Fragen1nterview: Aber im Regen?

Tobi: Ja, ist halt die Frage, wie viel man dann noch sieht.

…: Bei mir müssten die Sonnenbrillen Scheibenwischer haben. Das wäre dann der optimale Schutz, damit das Wasser nicht in die Augen kommt. <Lachen>

Wieso seid „Ihr“ zum Helden geboren?

Daniel: Ja, hat irgendjemand eine Antwort darauf?

<Lachen>

Philipp: Also ich fang‘ jetzt einen Satz an, und ihr macht weiter. Weil wir versuchen..

Porno: dass

Yvonne: die Welt zu retten – würde ich sagen. Haha!

Zu

sammen

auch

den

Menschen

in

der

restlichen

gemeinsamen Welt

11Fragen1nterview: Punkt?

Tobi: Ja, Punkt.

Daniel: Ja, das war doch ein super Satz. <Lachen>

Yvonne: Fehlt da nicht noch ein Verb?

Porno: Ach, wir sind Künstler.

Philipp: Erinnert mich an das Stoiber-Interview. <Lachen>

11Fragen1nterview: Ja, man lässt ja heutzutage häufiger den Artikel weg. Man sagt ja auch ‚Hast du Döner“. <Lachen>

Philipp: Ist schon ’ne schwere Frage.

Daniel: Also kannst du die Frage noch mal richtig erläutern? Also wie du die meinst?

11Fragen1nterview: Rein provokativ.

Daniel: Ja, das ist klar. Das sind sie ja eigentlich alle. <Lachen> Also warum wir geborene Helden sind?

11Fragen1nterview: Naja, also ihr habt ja eine Botschaft. Und damit kann man ja auch ein bisschen so eine Vorbildfunktion erfüllen. Man muss ja kein Held in Strumpfhosen sein. Aber man kann ja in einem kleinen Umfeld ein Held sein.

Daniel: Wobei die Strumpfhosen wieder einen gewissen Unterhaltungswert haben. <Lachen> Und warum wir uns jetzt selbst als Helden bezeichnen?

11Fragen1nterview: Du kannst ja auch sagen, „Ich würde mich gar nicht als Held bezeichnen.“

Daniel: Ja, nee. Ist richtig. Ich drehe und winde mich hier schon die ganze Zeit. Wir sind keine Helden.

Es gibt ganz andere Menschen, die ich als Held bezeichnen würde. Menschen, die für andere ganz besondere Dinge tun, sich dabei ein Bein abschneiden, nur um dem anderen zu helfen.

Philipp: Oder wie bei diesen U-Bahn-Schlägern. Wenn man da jemand Zivilcourage beweist und dazwischen geht und dabei das eigene Leben riskiert. Neulich ist dabei ja sogar einer gestorben. Das sind Helden. Nur weil man Musik macht, ist man noch lange kein Held. Es ist nur ein Hobby, bei dem wir das Glück hatten, es zum Beruf machen zu können.

Wie würde der Satz lauten, der euren Stolz auf das bisher Erreichte ausdrückt, bzw. wem ihr das verdankt?

Daniel: Wir verdanken das den Menschen, die an uns glauben und uns mit Herzblut unterstützt haben.

Yvonne: …und es immer noch tun!

Daniel: Genau. Wenn man die Band so gesehen hat, hätte man vielleicht nicht unbedingt daran geglaubt, dass daraus was größeres werden würde. Aber gerade das, was in den letzten 12 Monaten alles passiert ist, ist der Wahnsinn. Und das liegt einfach daran, dass wir da keine Schreibtischtäter haben, die uns unterstützt haben. Sondern es gab Leute, die uns dann auch finanziell unterstützten, wenn es nötig war. Es ist ja leider oftmals so, dass es genau daran scheitert, und deswegen wirklich gute Bands nicht zum verdienten Erfolg kommen. Und wenn ich sehe, was manch einer einfach so an Mühe und auch Geld in uns investiert, bekomme ich echt weiche Knie. Und das sind die Leute, denen ich meinen bzw. unseren großen Dank ausspreche!

11Fragen1nterview: Und ihr anderen?

Yvonne: Also ich seh‘ das genauso. Man kann natürlich als Band vielleicht irgendwie allein ein cooles Album schreiben und vielleicht auch irgendwie allein mit Logik produzieren. Aber was bringt die beste CD, wenn keiner weiß, dass es die gibt. Ne? Also Marketing würden wir so allein auch gar nicht hinkriegen. Ohne Unterstützung ist das echt schwierig.

Daniel: Also es ist nicht unmöglich. Es kann funktionieren. Aber es ist extrem schwer.

Philipp: Wir müssen jetzt mal irgendwie in einem Satz formulieren. Waren ja jetzt schon einige.

Porno: Oder einfach nur viele Kommas! <Lachen>

Philipp: Ja, schreib‘ das doch einfach also soo langen Satz.

In welcher Sprache, außer in Deutsch und Englisch, würdet ihr denn gern‘ einmal singen?

Yvonne: Latein.

Porno/Tobi/Philipp ??: Zeichensprache

Yvonne: Gebärdensprache

<Lachen>

Daniel: Ich würde am liebsten in Französisch texten. Ich finde die Sprache einfach toll. Und die Franzosen hören ja auch gern die Musik, die in ihrer Muttersprache verfasst wurde.

Yvonne: Wie gesagt, ich fände lateinischen Rock/Pop gut. Das gibt es glaub ich auch noch nicht.

Porno: Ich fände auch Spanisch interessant.

Okay, jetzt wird es etwas abstrakt. Rein theoretisch: einer von euch würde von einem Zombie angefallen. Wer würde das sein und warum?

Philipp: Also das wäre ganz klar ich. Weil ich einfach nachts immer auf der Straße herumlungere.

Und so abstrakt ist das gar nicht, wenn man sich mal die Leute anschaut, die dann um 4 oder um 5 Uhr unterwegs sind und sich in sonst was für Zuständen befinden.

Daniel: Der ein oder andere Sargschläfer könnte da schon dabei sein.

11Fragen1nterview: Gebissen wurdest du aber noch nicht?

Porno: Doch. <Lachen>

Philipp: Also ehrlich gesagt schon.

Daniel: Wenn man sich den Verwesungsgrad mal anschaut…

Philipp: Also am Mittwoch hatte ich wirklich so eine Begegnung. Da wurde ich gebissen.

11Fragen1nterview: Aber man sieht nicht s, oder?

Philipp: Och, naja.. noch paar blaue Flecken.

Gardenier heißt..?

Yvonne: unser Sänger. <Lachen>

Philipp: Das ist holländisch für Landschaftsgarten.

11Fragen1nterview: Aber dafür steht es ja nicht.

Daniel: Es steht für eine Band, die gern Musik macht, auf allen Bühnen der Welt am liebsten stehen möchte, um die Leute anzuspielen, anzusingen, bespaßen und mit ihnen Spaß haben möchte. Einen geilen Abend zusammen verbringen. Dafür steht Gardenier. Eine Band auf Augenhöhe.

Welche Frage vergaß ich, die nun so keine Antwort mehr erhält?

Tobi: Warum ist die Banane krumm?

Daniel: Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei?

11Fragen1nterview: Noch schöner wäre es, wenn es was Persönliches wäre.

Philipp: Hatten wir schon mal erotische Phantasien von unserer Bassistin?

Yvonne: Hat der Phil eigentlich ’nen Pfeil im Kopf?

Philipp: Wieso? Das war doch nur ne Frage. <Lachen>

Porno: Keine Ahnung. Mir fällt nichts ein.

Daniel: Kehrst du manche Dinge unter den Teppich? Und wenn ja, ist da viel drunter?

Yvonne: Also ich wüsste gern, was in Philipps Kopf so abgeht.

Philipp: Möchtest du das wirklich wissen?

Porno: Wir haben vielleicht ein völlig falsches Bild vom Phil. <Lachen>

11fragen1nterview bedankt sich bei Christin für die tollen Bilder und Gardenier für die schönen Stunden in Ihrem Proberaum.

+

+

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑