# Wesentlich


‚Wesentlich‘, eine junge Rockband aus Grevenbroich. Die mit melancholischen,tiefsinnigen Texten auch mal gerne rauere Töne wagt.

Ich traf Saskia und Christian und sie berichteten von viel Veränderung und noch mehr Chancen.


Wie wesentlich ist euer zukünftiges Baby und wie wesentlich wird dadurch eure musikalische Arbeit?

Saskia: In Anbetracht der Tatsache, dass unsere Band auch unser Baby ist, wird sich da nicht sehr viel ändern. Ich denke es gibt Umstellungen und wir müssen uns anders organisieren, zum Beispiel bei den Proben, jedoch werden wir in beiden Bereichen weiterhin 100% geben.

Christian: Wir hatten uns im Vorfeld schon Gedanken gemacht und der Plan ist durchdacht. Wir fragten unsere Eltern, ob sie in uns in unserem Tagesablauf unterstützen könnten.

Wir bilden ein Netzwerk auf das wir zurückgreifen können. Viele sagen, wir stellen uns das eventuell zu leicht vor. Ich weiß nicht wie es mit einem Baby ist. Allerdings weiß ich auch, dass es andere schaffen.

Wir haben natürlich den dankbaren Vorteil, da wir beide Lehrer sind, uns die Zeit freier einteilen zu können.

Saskia: Mein Lieblingsbeispiel sind „Wir sind Helden“, die ja auch trotz Kinder Ihre Abläufe organisiert bekommen und jetzt grade wieder mit neuen Songs durchstarten.

Auch die Rückmeldung unserer Fans ist wichtig, die hinter uns stehen und sich für uns freuen.

Wenn ich mir vorstelle, die Band „Juli“ wäre ein Tyrannosaurus Rex, welcher Dinosaurier ist dann Wesentlich?


Saskia
: Mein erster Gedanke ist ein Velociraptor, aber ich habe keine richtige Begründung dafür!

Doch, „Er ist klein, wendig und gefährlich.“

lachen

Christian: ich frage mich, wie du darauf kamst „Juli“ als Tyrannosaurus Rex zu bezeichnen, ich hätte da eine andere Musikgruppe im Kopf.

11-Fragen-Interview: Welche?

Christian: Im internationalen Bereich würde ich dort „AC-DC“ sehen und national eher „Silbermond“.

Vielleicht wäre „wesentlich“ ein kleiner Tyrannosaurus Rex..

Saskia: Gerade erst geschlüpft. ‚lachen‚ . Schwere Fragen finde ich.

Gruppendynamische Prozesse sind außer einstürzende Neubauten auch….?

Saskia: Es gab auch schon Phasen, wo einige Bandmitglieder von uns richtige Durchhänger hatten und sich fragten „macht das überhaupt noch Sinn, dass wir uns so abrackern“.

Christian: Ich denke es ist schwierig jemand zu finden, der die gleiche Energie in die Arbeit der Band steckt, wie wir drei seit 2002, Saskia (Vokals), Andreas (Keyboard) und Christian (Gitarre).

Saskia: Wir drei sind halt immer noch da und Bass und Schlagzeug haben immer mal wieder gewechselt.

Es ist sehr wichtig, dass man den Fokus seiner Arbeit nicht nur auf die schönen Moment lenkt (Platte aufnehmen,Konzerte, Kohle verdienen), sondern dass man sich auch bewusst ist, wie viel Schweiß und Blut in der Planungsphase nötig ist (Texte schreiben).

Wenn jetzt Wesentlich einen Song aufnähme und du wärst total frustriert ,wie würde der Titel lauten?

Saskia: Viele Titel sind ja teilweise autobiographisch, es kommt wahrscheinlich darauf an, wegen was ich frustriert wäre. „Erkenn‘ dich nicht mehr“ habe ich für eine ehemalige beste Freundin aus der Schulzeit geschrieben.

Grundsätzlich würden solche Songs, sogar welche aus Wut heraus, nicht besonders hart klingen. Wir würden keinesfalls volles Programm auffahren – also kein „bähm auf die Fresse!“

11-Fragen-Interview: Warum?

Saskia: Wir sind nicht so!

Die Wut ist der Beginn des Prozesses und mitten drin sagen wir uns „jetzt erst Recht“, aber dosierter.

Wir lassen uns aber auch keine Steine in den Weg legen. Passend dazu habe ich schon einige Songtexte in der Schublade mit Arbeitstiteln. Der Songtext, den ich jetzt im Kopf habe, ist „du gibst nicht auf“. Er passt perfekt zu einer emotionalen Veränderung während des Schreibens.

Aus welchen Grund teilt man seine persönlichsten Dinge mit fremden Menschen?

Saskia: Bei einem Songtext meinst du jetzt?

11-Fragen-Interview: Ja.

Saskia: Weil mir das auch wieder was zurück gibt. Gerade bei den Songtexten, welche emotional von mir handeln, kamen nach den Konzerten Fans und schildern, dass es ihnen ähnlich geht.

Gerade der Prozess wo man selbst feststellt, dass man nicht alleine ist, gibt auch mir wieder was zurück. Dies ist ein steter Kreislauf.

Christian: Dann fühlt man sich auch nicht so alleine.

Saskia:Das ist ja auch eine Gratwanderung. „Man könnte auch ausgelacht werden.“

Was wäre der unanständigste (schlimmste) Beruf, den du hättest erlernen müssen?

Saskia: Ich weiß, was du denkst Christian – „Pornodarstellerin!“.

Gelächter

Saskia: Das stand auf meiner Berufswunschwahlliste gar nicht. Es wäre definitiv ein Job, wo ich keinen Kontakt zu Menschen hätte, in einem kleinen Räumchen sitzen würde und Papierkram machen müsste.

Christian: Ich kann jetzt gar keinen Berufskreis sagen, aber jeder Job, der Kreativität einschränkt.

Wie viele Buchstaben landen in deiner Buchstabensuppe Saskia , bis du das „perfekte“ Lied hast?

Saskia: Meistens ist es so, dass ich denke, dass ich einen Songtext fertig habe und finde der ist so geil und dann kommt meistens vom Christian „hast du nicht was mit mehr oder weniger Silben?“

Ich steh dann da Haare raufend und frage mich „Wie kann der das nur sagen?“. Das ist doch alles megafein ausklamüsert, so, dass es inhaltlich perfekt passt.

Christian: Ich gehe halt an die Sache rationaler ran.

Saskia: Ich bin auch Verfechter von Papier. Ich liebe Papier und schreibe auf Papier und male auch auf meinen Songtexten. Im wirklichen Papierkorb landet nicht so viel, eher im mentalen.

Christian musste zur Probe und 11fragen-Interview führt das Gespräch mit Saskia alleine weiter

Wenn du ein Drehbuch für einen Tag hättest Saskia, wir nehmen mal an du wärst Gott.

Wie würdest du den gestalten?

Saskia: Ich würde erst mal allen Leuten meine Meinung sagen, solang die das dann am nächsten Tag nicht mehr wissen.

Gelächter

Ich hätte gerne Theater gespielt, aber ich hab mich nie getraut, ernsthaft mal vorzusprechen. Hinterher bereut man zumeist, dass man es nicht wenigstens probierte.

Grundsätzlich würde ich gerne das ausprobieren, was ich als Kind gerne gemacht hätte, nur um zu wissen, ob es geklappt hätte.

Eine Frage aus dem Songtext „So tief“: Wie tief ist eigentlich zu tief?

Saskia: Als wir den Text schrieben, spukte auch mal der Gedanke eines Videos dazu in unseren Köpfen, was aber total schwierig war, weil der Song nicht ins Positive aufgelöst wird…

…und wir uns gesagt haben, der Song ist uns total wichtig, wir aber wussten, dass wir damit auch anecken können. Es ist die Aufarbeitung eines Suizids, der uns sehr berührt hat.

Manche sagten es wäre mutig von uns, dies als zweite Single-Auskopplung zu bringen. Wir haben es auch an Radiosender geschickt und wurden leider nicht so häufig gespielt.

Beim deutschen Rock- und Pop-Preis jedoch, wurden wir speziell für diesen Song und seinen Text ausgezeichnet. Da haben wir gesehen, dass unsere Entscheidung richtig war.

Wenn ich dir jetzt eine Pistole mit einer Kugel geben würde, was würdest du damit machen?

Saskia: Ich würde die Waffe in einen Tresorschrank einschließen und den Schlüssel wegschmeißen.

11-Fragen-Interview: O.K. – Frage wird umformuliert: Was wäre wenn du eine Wasserpistole hättest?

Saskia: Da müsstest du eher Andreas und Christian fragen, die sind im Sommer ums Haus geschlichen und haben sich bis auf die Knochen nass gespritzt.

Welche pfiffige Frage hatte ich vergessen, die so niemals eine Antwort erhält?

Saskia: Hmm.

Pause

„Was hat Andreas das letzte halbe Jahr gemacht, als er die Schule „geschwänzt“ hat?“

11fragen1nterview bedankt sich für eine profunde und angenehme Runde mit 2 Vollblutmusikern.

http://www.wesentlich.net

http://www.myspace.com/bandwesentlich

 

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